Boris Kammin
Tanzperformance
Schon als kleines Kind drehte sich Boris liebend gerne. Von seinem 13. bis 18. Lebensjahr begann er mit Standard-Tänzen und tanzte bis zur Turnier-Reife. Mit 18 begegnete er dem Ausdruckstanz, u.a. bei Helga Seewann (Einflüsse von Pina Bausch) und dem Afrikanischen Tanz. Er experimentierte in vielen intensiven Workshops in Süd-Italien. Egal welchen Tanzrichtungen er sich widmete, das Drehen blieb immer das Zentrum seines Forschens. In den nächsten 7 Jahren stieg er in Theaterproduktionen von Bernd Seidel ein und drehte u.a. in "Hommage an Fellini" vor mehreren tausend Leuten auf dem Marktplatz in Weilheim. Mit 28 lernte er Argentinischen Tango bei Marina Jablonski und später Tango Fusion bei Sonja Armissen. Er ließ Tango und Drehtanz miteinander verschmelzen, und brachte diese experimentelle Kombination in zahlreichen Auftritten auf die Bühne (u.a. in der White Box und Buga-Messe München). Er erforschte das Tanzen weiter und begegnete dem Contemporary, Contact-Improv, Improvisationstanz und anderen Formen meditativen Tanzes - immer in der Verbindung mit dem Zauber des Drehens. Diesen Zauber versprühte er 2018 auch im Theaterstück "Ticket ins Nichts" von Bernd Seidel, als er in der Rolle des "Göttliches Seins" in München, Stuttgart und Ottobrunn drehte.
Derwisch, Sema & Sufismus
2008 bis 2010 wurde er im Mevlevi Orden unter der Leitung von Postneshin Jelaluddin Loras aus Konya (Türkei) eingeführt in die „Semâ“ (Drehtanz als Gebetsform). Die Mevlevi folgen dem mystischen Pfad des persischen Dichters und Mystikers Rumi. Seit 2014 praktiziert er im Ya Wali Sufi-Zentrum München regelmäßig Zikars, Heilkreise, Satsangs, Meditationen und Kontemplationen. 2017 begegnete er seinem Lehrer Ziya Azazi auf einem Workshop in Wien, der mit "Dervish in Progress" den traditionellen Derwisch-Tanz aufbricht und mit Elementen des modernen, freien Tanzes verbindet. 2018 machte Boris eine weitere intensive Workshop-Reise zu ihm nach Bulgarien, und es entwickelte sich eine tiefe Freundschaft zwischen ihnen. Ziya ist bis heute eine große Inspiration für ihn.
Whirling-Workshops
2016 gründeten er mit Vero Hoffmann das Drehprojekt, und seit dem geben sie gemeinsam monatlich Whirling-Kurse im Lachdach Pling München. Seit 2018 lehrt er auch im Ya Wali Sufi-Zentrum München. Außerdem gibt er Performances und Workshops auf dem Herzflug-Festival, dem HeartBeat-Festival, dem Heal & Dance-Festival und der Magic Monday MediTANZtion München - immer wieder auch in Begleitung von Live-Musikern mit Steinharfen-Klängen oder sphärischem Gesang.
Sufi-Gewänder angefertigt von Vero Hoffmann ♡
Boris Worte zum Whirling
"Ich drehe ohne Anfang und Ende. Aus und zu den Urspüngen. Aus der kindlichen Unbedarftheit, frei losgelöst zu fühlen, habe ich diese "Wiese der Kindheit" ins Jetzt mitgenommen, und freue mich den zauberhaften Zustand des Drehens weiterzugeben.
Wir drehen ... in die Freiheit unserer Begrenzungen, und in ihre Auflösung hinein.
Mit dem Versuch, die Unvorstellbarkeit zuzulassen und in die Stille einzutauchen.
Wir lassen alles los … und genießen den Augenblick. Er ist immer neu, dieser Zauber im Jetzt …
Ob in den Kirchen oder auf der Straßen, das Drehen ist eine wundervolle Möglichkeit, unsere Gedanken augenblicklich und heilsam dem „Nichts“ zu widmen und innere Balance zu erlernen.
Ich drehe und lehre angelehnt an die Tradition der Mevlevi Derwische, frei ... und wissend dass wir den gegenwärtigen Moment immer nur dem Herzen schenken."
Rumi
"Ich schaute in Tempeln, Kirchen und Moscheen. Ich fand
das Göttliche in meinem Herzen."